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19. Juni 2024
Nichts geht mehr in Nienburg Zur Verbesserung des innerstädtischen Fahrradverkehrs hat sich der ADFC mit dem Eisenbahntunnel an der Verdener Straße befasst. Die Engstelle müssen sich Kraftfahrzeugverkehr und die Radfahrenden teilen. Eigentlich kein Problem, sollte man meinen. Die Praxis sieht allerdings anders aus. Der Kfz-Verkehr ist intensiv, die Fahrbahn rechtsseitig im Tunnelbereich schlecht, der Streifen für Radfahrende eng bemessen und am Licht mangelt es auch.
Es gab in den vergangen eine Reihe von Ortsterminen und Vorschlägen für ein verbessertes Miteinander aller beteiligten Verkehrsteilnehmer. Tempo 30 ist bisher das einzige Ergebnis. „Eine Reihe von Radfahrenden trauen sich nicht durch die Engstelle“, so Berthold Vahlsing vom ADFC, „schon gar nicht mit Kindern“. Der Verband hatte der Stadtverwaltung vorgeschlagen, für Kraftfahrzeuge ein Überholverbot für ‚einspurige Fahrzeuge‘, gemeint sind im Wesentlichen Fahrräder, einzurichten in Verbindung mit einer Kampagne zu mehr Verständnis aller Verkehrsteilnehmer untereinander und zur Information zu dem recht neuen Verkehrsschild. Der ADFC hatte sich u.a. in Meppen einen Praxistest mit dieser Verkehrsregelung über die Huntebrücke angesehen. Nach gut einem Jahr Entscheidungsfindung hat die Stadtverwaltung die Anregung zum Tunnel Verdener Straße nun endgültig abgelehnt. Gespräche mit leitenden Mitarbeitern, zuletzt auch dem Bürgermeister der Stadt, waren ergebnislos. Noch im vergangenen Frühherbst hatten die zuständigen Sachbearbeiter Zustimmung signalisiert, ebenso die Polizei. Jetzt wurde auf den Generalverkehrsplan verwiesen, dem man nicht vorgreifen wolle, so der Verband. „Wir bedauern sehr, dass es in Nienburg trotz vieler guter Ideen nicht weitergeht“, sagt Vahlsing im Rahmen des letzten Verbandstreffens. Es gäbe eine Reihe von Konzepten, die aber keine praktische Beachtung fänden. Der Generalverkehrsplan soll als Mobilitätskonzept beauftragt werden. Der Plan steht noch in der Findungsphase. Derzeit wird ein Projektumfang ermittelt. Nach einer Ausschreibung, einer Vergabe und schließlich einer Konzepterstellung geht der ADFC davon aus, dass 2026 ein Ergebnis vorliegt. Maßnahmen müssten dann von der politischen Seite gewollt und beschlossen werden. Mit einer Umsetzung nach weiteren Ausschreibungen könne bestenfalls ab 2028 zu rechnen sein, schreibt der Verband. „ Viel zu spät“, meint der Vereinsvorsitzende des ADFC. Andere Kommunen, benachbarte Städte seien jetzt schon sehr viel weiter als Nienburg. Der Klimawandel warte nicht auf die Zustimmung der Stadtverwaltung oder der politischen Entscheidungsträger in Nienburg. Man müsse jetzt handeln. Nienburg biete sich mit den nahe gelegenen Ortsteilen geradezu an für den Fahrradverkehr, schreibt der Verein. Nicht nur der ADFC, sondern auch von der Stadt beauftragte Dienstleistungsbüros hätten das mehrfach unterstrichen. Zuletzt im Lärmaktionsplan (2018 und erneut 2024) sei gefordert worden, das Radverkehrskonzept der Stadt, insbesondere die Radwegrouten, zeitnah umzusetzen. Das Gegenteil sei mit der Anbindung nach Langendamm erfolgt. Ähnliche Forderungen nach Verbesserungen für den Radverkehr erheben die Mobilitätskonzepte des Landkreises und der Stadt (Umweltamt). Die Landes- und Bundespolitik wiesen ebenfalls in diese Richtung. „ Der ADFC hat der Verwaltung eine Reihe von Vorschlägen zum Fahrradverkehr erarbeitet und vorgeschlagen“, betont Vahlsing. Es habe eine ganze Anzahl an Ortsterminen mit Mitarbeitern der Stadt und der Polizei gegeben, häufig mit positivem Ausgang. Das Verschieben der Entscheidung auf ein Mobilitätskonzept, das vielleicht 2026 komme, sei wenig zielführend. Verkehr habe sich verändert, mit den Pedelecs der Fahrradverkehr besonders. Dem müsse man gerecht werden. Es gäbe Bereitschaft das Fahrrad im Alltagsverkehr der Stadt zu nutzen, heißt es weiter vom ADFC. Dafür müssten jedoch die Verkehrswege angepasst und die objektive und subjektive Verkehrssicherheit deutlich verbessert werden. „Es wird Zeit für ein Umdenken in Nienburg“, so der Vorsitzende des ADFC-Kreisverbandes. Das auf den Spätsommer verschobene Stadtradeln in Nienburg könnte vorab für temporäre Maßnahmen zur Verbesserung des Fahrradverkehrs genutzt werden, meint der Verein. Mit der Aktion zur Förderung der Fahrradnutzung biete sich eine Chance für die Stadt, auf Verkehrsprobleme aufmerksam zu machen und zugleich für mehr gegenseitiges Verständnis zu werben. Vor diesem Hintergrund wären auch fahrradfreundliche Maßnahmen an der besagten Eisenbahnbrücke Verdener Straße denkbar.
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