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Webmitteilung vom 03. Dezember 2022

Gelungener Flashmob auf der Hannoverschen Straße

Nienburg, 3.12.2022. Zu einem Flashmob hatten die Oldies for Future mit Initiatorin Hedda Freese aufgerufen. Ausgedrückt werden sollte der Protest gegen den Rückbau der Hannoverschen Straße auf den alten Stand von 2016. Die Aktion wurde unterstützt vom BUND, den Naturfreunden, ADFC, Grüne und weiteren Interessierten. Um 14 Uhr hatten sich über fünfzig Radlerinnen und Radler trotz frostiger Temperatur am Bürgerpark eingefunden.

Der Flashmob richtete sich gegen den Beschluss der Stadtrates Nienburg den vorhandenen Schutzstreifen zu beseitigen und die alten Abbiegespuren für den Kraftfahrzeugverkehr wiederherzustellen. Der gut überarbeitete Verwaltungsvorschlag mit vielen Anregungen aus der Bevölkerung und der Bürgerbeteiligung kam nicht zum Zuge. U.a. berief sich eine Partei auf den mehrheitlichen Bürgerwillen. Gut 300 Befragungsteilnehmer (= 51% der angegebenen Fragebögen) hatten sich gegen den Schutzstreifen in der hergestellten Form ausgesprochen, nicht einmal 1% der Nienburger Bevölkerung. Eine andere Partei wünschte sich eine Hochbordanlage für den Radverkehr (eine Idee, die wir grundsätzlich unterstützen) und hatte dafür beim ADFC in Berlin nachgefragt. Ein entsprechender Ausbau würde der Stadtkasse einen siebenstelligen Betrag kosten, heißt es von Sachverständigen (auch aus der Stadtverwaltung). Der von der Verwaltung überarbeitete Schutzstreifenentwurf mit eine Breite von 2,5m bis mehr als 3m zuzüglich Sicherheitstrennstreifen zu parkenden Fahrzeugen sei für die Stadt eine kostengünstige und sinnvolle Lösung, so unser ADFC-Vorstand.

Der Stadtrat will mit seinem Beschluss den Fahrradverkehr ganz von der Fahrbahn verbannen. Der nördliche Radweg soll wieder in beiden Richtungen freigegeben werden. Dagegen richtete sich die Stellungnahme der Polizeiinspektion Nienburg/Schaumburg massiv. Der Abschnitt ist von der Breite für einen Zweirichtungsverkehr nicht ausgelegt. Selbst die alte ERA 2010 als Nochgrundlage für Gerichtsverfahren würde einer entsprechenden Anordnung entgegenstehen. Wir sehen das genauso, ähnliche Äußerungen kommen aus der Stadtverwaltung. - Die nächste ERA wird, besonders auch vor dem Hintergrund des zunehmenden Pedelecverkehrs, noch weiterreichende Maßnahmen für den Fahrradverkehr vorgeben.

In mehreren Anläufen haben wir versucht mit den Entscheidungsträgern zu sprechen, weitgehend ohne Erfolg. Wir vom ADFC hätten neben eigenen Sachverständigen, u.a. einen Mitarbeiter der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, der mit entsprechenden Projekten befasst war, auch ein Verkehrsbüro zur Beratung finanziert. Es gab allerdings keine Bereitschaft zur Kommunikation, eher im Gegenteil. „Die Meinung des ADFC sei für ihn nicht von Bedeutung“, so ein mitgeschriebener Wortbeitrag von der WG in einer Ausschusssitzung, ähnlich klang es von der CDU und der SPD.

Bericht der Unfallkommission der Polizeiinspektion Nienburg/Schaumburg. Ähnlich wie die Polizei gehen wir bei einem Rückbau auf den Stand von 2016 von weiter ansteigenden Unfallzahlen aus. Dabei ist nach dem Bericht der Unfallkommission der Polizeiinspektion Nienburg/Schaumburg vom Nov. 2022 das Unfallgeschehen bereits jetzt schon recht hoch. Gerechnet wird ferner mit einem höheren Aggressionsverhalten gegen Radfahrenden auf der Fahrbahn, auch.durch die Signale, die vom Stadtratsbeschluss an die Öffentlichkeit ausgesandt wurden. --- Zur Information: Nach der Straßenverkehrsordnung findet Fahrradverkehr auf der Straße statt.

Unsere Ansicht I. Würde weniger Fahrradverkehr auf den Fußwegen stattfinden, wäre die Unfallzahl geringer (das wird übrigens von dem Institut für Unfallforschung der Versicherer bestätigt und ist allgemein unstrittig). Es geht hier um den Fußweg auf der Südseite.
Unsere Ansicht II. Ein sehr breiter Schutzstreifen (siehe Verwaltungsvorschlag) würde den unerlaubten linksseitigen Fahrradverkehr auf der Nordseite der Straße mindern. Der KFZ-Verkehr könne aus einmündenden Straßen entspannter ein- und ausfahren. Eine Reduzierung des Unfallgeschehens wäre zu erwarten. Auch mit dieser Ansicht stehen wir nicht alleine da.

Thema Generalverkehrsplan:

Es gibt Äußerungen aus der Politik, dass man für weitere Maßnahmen den Generalverkehrsplan abwarten wolle. Die Stadtverwaltung spricht eher von einem Mobilitätskonzept. Auf Nachfrage wurde bestätigt, dass solch ein Konzept von einem externen Büro erarbeitet werden soll. Dafür muss der Auftrag ausgeschrieben werden. Hat man ein Büro (Mitte 2023?), müssen Daten aufgenommen und bearbeitet werden (vielleicht bis 2024). Dann folgen Entscheidungsprozesse der Politik (2025). Eine früheste Maßnahmeausführung kann dann vielleicht 2026 nach weiteren Ausschreibungen erfolgen. --- Dar Radverkehrskonzept Niedersachsen möchte 2025 aber bereits erste Erfolge sehen. 2030 sollte die Stadt ihren Beitrag für die Pariser Klimaziele geleistet haben. Das Engagement der Mehrheitspolitiker im Nienburger Stadtrat lässt ein würdiges Ergebnis der Stadt nicht erwarten.

Fahrradverkehrsanteil in Nienburg

Wir gehen derzeit in Nienburg von einem Radverkehrsanteil von unter 10% in Nienburg aus (dazu gibt es belegbare Daten). Bereits 2017 hat Niedersachsen für das Land einen durchschnittlichen Anteil von 15% ermittelt, 2025 sollen es 20%, 2030 25% sein.

Das ist Nienburg.

Wo wir die Verantwortung für diese desaströse Entwicklung sehen, müssen wir hier nicht wiederholen. --- Mit Hinweis auf die Han. Straße: Es liegt nicht am Geld.

Wir vom ADFC sind immer für Gespräche offen.

 

 

 

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