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Webmitteilung vom 29. September 2016

 

Schulterblick kann Unfälle vermeiden
Radfahrern fehlt die Knautschzone

„Die aktuelle Unfallstatistik der Polizeiinspektion Nienburg/Schaumburg weist für den Landkreis Nienburg für das vergangene Jahr 116 gemeldete Unfälle mit Fahrradbeteiligung und Personenschaden auf,“ schreibt der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC), „davon allein 68 in der Stadt Nienburg“. „Verletzungen trägt in der Regel der beteiligte Radfahrer davon, ihm fehlt die Knautschzone“, so Berthold Vahlsing vom örtlichen Fahrrad-Club. Eine der Hauptursachen seien nach der Statistik Abbiegefehler.

In Nienburg zeichnet sich die Gabel Verdener Landstraße / Celler Straße und die Hannoversche Straße durch eine deutliche Unfallhäufung mit Radfahrerbeteiligung aus. Auch hier entstehen die Konflikte zwischen Kraftfahrzeugen und Fahrradfahren hauptsächlich durch unachtsames Abbiegen, belegt der Polizeibericht.

Die Studie der UDV (Unfallforschung der Versicherer) im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) von 2013 weist in dieselbe Richtung. Danach sind Zusammenstöße zwischen abbiegenden Fahrzeugen und geradeausfahrenden Radfahrern die häufigsten Unfallursachen. Bei diesen Auseinandersetzungen, die fast ausschließlich von den Autofahrern verursacht werden, führen vier von fünf Unfällen zu leichten bis schweren Verletzungen bei den beteiligten Radfahrern, so die Untersuchung der Versicherer.

„Der Blick über die Schulter, wie man ich ihn der Fahrschule gelernt hat, würde da schon helfen“, meint der ADFC-Sprecher. Die Studie belegt das subjektive Empfinden. Die Statistik belegt, dass bei diesen Kollisionen in 90% der Fälle „unbedachtes Abbiegen“ durch Nichtbeachtung der Vorfahrt Ursache für die Ereignisse sind. „Leidtragender ist immer der Radfahrer“, unterstreicht die Studie.

„Leider tragen auch falsch fahrende Radfahrer zum Unfallgeschehen bei“, schreibt der ADFC. „Unerlaubtes Links-Fahren auf Radwegen oder Fußwegen fordert Unfälle heraus“, meint der Vereinssprecher. „Bei intensivem Verkehrsgeschehen fehlt dem Autofahrer häufig die Möglichkeit, auf unerwartete Geisterradler zu achten“.

In der Auswertung der Untersuchung wird der Sichtkontakt zwischen Autofahren und Radfahrern an den Einmündungen als besonders wichtig erachtet. Die Unfallforscher weisen allerdings auch darauf hin, dass die Infrastruktur dies gewährleisten muss. „Sichtdreiecke an Einmündungen müssen ausreichend frei bleiben“, fordert der Verband. „Leider können wir mit dieser Forderung nicht immer überzeugen“, so der ADFC- Wortführer. „Die Experten der Verkehrsbehörde stehen hier in deutlicher Verantwortung.“

Radfahrern empfiehlt der ADFC an Straßeneinmündungen selbstbewusst zu fahren und nicht zu sehr zu zögern. „Autofahrer könnten das missverstehen“, meint der Vereinssprecher. „ Zum eigenen Schutz sollte man aber nicht auf sein Vorfahrtsrecht bestehen.“

„Der aktuelle Unfallbericht der Polizeiinspektion ist für uns wieder ein Anlass, mit Stadtverwaltung, Polizei und Politik über sichere Radfahrerführungen zu sprechen“, schreibt der ADFC abschließend. „Die Ergebnisse der Umfragen zum Fahrradverkehr in den letzten Jahre, den Fahrradklimatests, unterstreichen das Sicherheitsbedürfnis der Radfahrer.“ „Dafür müssen ausreichend Mittel zur Verfügung gestellt werden“, meint der Verband.


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„ Der Schulterblick muss beim Rechtsabbiegen unbedingt dazugehören“, fordert Berthold Vahlsing vom ADFC. Jeder dritte Autofahrer vergisst ihn laut dem Institut für Unfallforschung der Versicherer (UDV). – Hier wird Reinhold Brager vom ADFC an der Kreuzung Ziegelkampstraße / Berliner Ring die Vorfahrt genommen (Geradeausfahrt).
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Zum Foto 2
Nach Untersuchungen können Rotmarkierungen die Aufmerksamkeit abbiegender Autofahrer deutlich verbessern. „Rot heißt - Achtung Radfahrer -“, schreibt der Fahrradverband. „Wir können uns an vielen Einmündungen, auch von Einkaufsmärkten, solche Wahrnehmungsunterstützungen gut vorstellen.“ Hier Ulrich Kohlhoff vom ADFC an der Gabel Celler Straße / Verdener Landstraße.
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